Faktencheck
Auswirkungen der Corona-Impfung auf stillende Mütter und Säuglinge
Die Bundesregierung behauptet auf ihrer Internetseite, dass für stillende Mütter kein erhöhtes Risiko besteht und dass das Kind zwar Bestandteile des Impfstoffs mit der Muttermilch aufnimmt, dass es eventuell aufgenommene mRNA-Bestandteile aber schnell im Magen-Darm-Trakt abbaut. Ob die mit der Muttermilch aufgenommenen Antikörper das Kind vor SARS-CoV-2 schützen, sei derzeit nicht geklärt [1]. Der Faktenchecker Mimikama kommt zu einer ähnlichen Einschätzung [2].
Bewertet man die Methodik, so zeigt sich, dass die Bundesregierung genau so wenig wie Mimikama eine Studie präsentieren kann, die den postulierten schnellen Abbau der mRNA-Bestandteile belegt. Auch für die Aussage, dass für stillende Mütter keine Gesundheitsgefahr besteht, werden lediglich die allgemein gehaltenen Berichte des Paul-Ehrlich-Institutes angeführt, aber keine Studien, die speziell Stillende untersucht haben. Zwar wird die Frage gestellt, ob die aufgenommenen Antikörper das Kind schützen; ob bei den Säuglingen aber mögliche Schädigungen auftreten könnten, darauf geht der Artikel der Bundesregierung nicht ein, und er führt auch keine entsprechenden Studien an, genau so wenig wie der Faktencheck von Mimikama.
Unser Faktencheck ergibt, dass gemäß einer Studie tatsächlich mRNA-Bestandteile in die Muttermilch übergehen, wobei deren Effekt noch nicht näher untersucht ist [2, 3, 4, 10]. Es gibt hier lediglich eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), welche ohne Zugrundlegung einer Studie einen schnellen Abbau vermutet [2].
Auch die von geimpften Müttern gestillten Kinder erlitten laut einer der Studien Nebenwirkungen durch Muttermilch. Bei den gezeigten Antikörperantworten handelt es sich immer auch (und je nach Studie sogar überwiegend) um IgG*, wobei hier die Art nicht spezifiziert ist. Für die Schutzwirkung ist aber überwiegend IgA* verantwortlich, sodass von einem Schutz der über die Muttermilch geimpften Säuglinge nicht auszugehen ist, sondern eher von einer Schädigung es Immunsystems durch die falsche bzw. ineffiziente Art von Antikörpern [5, 6, 7, 8, 9, 11,12,13, 14].
Zusammengefasst ist nicht erforscht, ob geimpfte Mütter ihren Säugling über Impfstoffbestandteile oder Antikörper in der Muttermilch schädigen können oder nicht. Nach bisheriger Studienlage ist aber eher von einer Schädigung auszugehen, als von einer Schutzwirkung.
* Die Abkürzungen stehen für Immunglobulin G und Immunglobulin A, wobei derzeit davon ausgegangen wird, dass IgG eine geringere und damit nicht nennenswerte Schutzwirkung gegen Coronaviren entfaltet und eventuell sogar das Immunsystem durcheinanderbringt [6, 7].
Quellen
[2] https://www.mimikama.org/impfstoff-mrna-in-muttermilch/
[4] https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2796427
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8759542/
[8] https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/bfm.2021.0353?journalCode=bfm
[11] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8062573/
[12] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.02.23.21252328.full.pdf
[13] https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2782982
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Behauptung
Es gibt keine Schädigung von stillenden Müttern und Säuglingen durch die Coronaimpfung.
Das sagt der Faktenchecker
Für stillende Mütter besteht kein erhöhtes Risiko. Das Kind nimmt zwar Bestandteile des Impfstoffs mit der Muttermilch auf, eventuell aufgenommene mRNA-Bestandteile werden aber schnell im Magen-Darm-Trakt abbaut. Ob die mit der Muttermilch aufgenommenen Antikörper das Kind vor SARS-CoV-2 schützen, ist derzeit nicht geklärt.
Kritik am Vorgehen
Weder die Bundesregierung noch Mimikama können eine Studie präsentieren, die den postulierten schnellen Abbau der mRNA-Bestandteile belegt. Auch für die Aussage, dass für stillende Mütter keine Gesundheitsgefahr besteht, werden lediglich die allgemein gehaltenen Berichte des Paul-Ehrlich-Institutes angeführt, aber keine Studien, die speziell Stillende untersucht haben. Zwar wird die Frage gestellt, ob die aufgenommenen Antikörper das Kind schützen; ob bei den Säuglingen aber mögliche Schädigungen auftreten könnten, darauf geht der Artikel der Bundesregierung nicht ein, und er führt auch keine entsprechenden Studien an, genau so wenig wie der Faktencheck von Mimikama.
Check the Checker Faktencheck
Gemäß einer Studie gehen tatsächlich mRNA-Bestandteile in die Muttermilch über, wobei deren Effekt noch nicht näher untersucht ist [2, 3, 4, 10]. Es gibt hier lediglich eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), welche ohne Zugrundlegung einer Studie einen schnellen Abbau vermutet [2].
Auch die von geimpften Müttern gestillten Kinder erlitten laut einer der Studien Nebenwirkungen durch Muttermilch. Bei den gezeigten Antikörperantworten handelt es sich immer auch (und je nach Studie sogar überwiegend) um IgG*, wobei hier die Art nicht spezifiziert ist. Für die Schutzwirkung ist aber überwiegend IgA* verantwortlich, sodass von einem Schutz der über die Muttermilch geimpften Säuglinge nicht auszugehen ist, sondern eher von einer Schädigung es Immunsystems durch die falsche bzw. ineffiziente Art von Antikörpern [5, 6, 7, 8, 9, 11,12,13, 14].
Quellen
[2] https://www.mimikama.org/impfstoff-mrna-in-muttermilch/
[4] https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2796427
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8759542/
[8] https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/bfm.2021.0353?journalCode=bfm
[11] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8062573/
[12] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.02.23.21252328.full.pdf
[13] https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2782982
Es ist nicht erforscht, ob geimpfte Mütter ihren Säugling über Impfstoffbestandteile oder Antikörper in der Muttermilch schädigen können oder nicht. Nach bisheriger Studienlage ist aber eher von einer Schädigung auszugehen, als von einer Schutzwirkung.